Dr. med. Enrico Frigg
Co-Chefarzt
Zuerst wickeln unsere Pflegefachkräfte den ganzen Körper unserer Patientinnen und Patienten mit kalten, nassen Tüchern ein. Während den folgenden 40 Minuten, der Körper erwärmt sich dabei sehr rasch, beginnen sich Körper, Seele und Geist zu regenerieren. Nach dem Auswickeln fühlt man sich erholt.
Denn: Ein Ganzkörperwickel wirkt unter anderem innerer Unruhe entgegen und entspannt Körper und Geist. Er hilft dabei, innere Blockaden im Körper wahrzunehmen, indem die Aufmerksamkeit vermehrt auf sich selbst fokussiert wird. Die Psyche kommt zudem in eine Art Wohlfühlmodus.
Die Wirksamkeit des Ganzkörperwickels konnte mit Studien untermauert werden. Menschen, die unter einem Burnout, unter Depressionen, Spannungszuständen, reduzierter Leistungsfähigkeit, Gefühllosigkeit, Tinnitus, Angststörungen und ganz generell unter psychischen und psychosomatischen Erkrankungen leiden, fällt es meist schwer, ihre Gedanken loszulassen, ihren Körper zu fühlen.
Der Ganzkörperwickel, der Spannungen löst, ermöglicht es Betroffenen, die eigene Körperlandschaft wieder (besser) wahrzunehmen. Manche berichten uns davon, dass sie ihren Körper anfänglich als asymmetrisch wahrnehmen und am Ende der Therapie als symmetrisch. Dieser Effekt tritt zusammen mit dem selbst erfahrenen Wohlbefinden ein. Die Methode kann solche und andere Prozesse anstossen und die Gesundung unterstützen.
Patienten der Privatklinik MENTALVA in Cazis verlieren möglicherweise ihre anfängliche Skepsis an dieser alternativmedizinischen Therapie bereits nach der ersten Anwendung: Denn sie spüren, dass ihnen der Wickel gut tut. Diese Methode eignet sich übrigens wunderbar auch für kopflastige Menschen.
Wir empfehlen den Ganzkörperwickel im Wochenrhythmus während fünf bis sechs Sessionen. Es ist wichtig, die innere Aufmerksamkeit auf seinen Körper zu lenken. Das lernt man, indem man dies regelmässig trainiert. Die Wirksamkeit des Ganzkörperwickels erhöht sich zusätzlich in Kombination mit anderen medizinischen und komplementärmedizinischen Therapien wie etwa der Phytotherapie oder der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM.
So funktionierts
Ein Leintuch und ein Frotteetuch werden in Eiswasser getränkt und ausgewrungen. Der Oberkörper wird zunächst mit dem Frotteetuch eingewickelt. Dann wird der Patient liegend in das nasskalte Leintuch eingewickelt. Darüber kommt ein trockenes Leintuch, eine trockene Wolldecke und dann noch ein Duvet. Nach dem ersten kleinen Kälteschock stellt sich wohlige Wärme ein. Eingepackt wie eine Mumie beginnt die 40 Minuten dauernde Relaxphase. Die Patienten fühlen sich trotz des straffen Wickels nie eingeengt. Im Gegenteil. Sie erleben sich vielmehr als regelrecht behütet.
Durch die intensiven Kälte- und Nässereize wird die Wahrnehmung in den Körper gelenkt. Dadurch kann man innerliche «schwarze Blockaden» wahrnehmen und das Bewusstsein für den Hier- und Jetztzustand schärfen. Diese Therapie unterstützt so die Tiefenentspannung psychisch belasteter Patientinnen und Patienten. Körper, Seele und Geist erfahren Ruhe. Daraus erwachsen dann, wie anfänglich beschrieben, neue Lebensenergien.
Indikationen zusammengefasst: Ein Ganzkörperwickel hilft bei Spannungszuständen, bei Burnout, Depressionen, bei reduzierter Leistungsfähigkeit, Gefühllosigkeit, schwerem Körper und ebenso bei Tinnitus etc.
Privatklinik MENTALVA
Psychiatrische Dienste Graubünden
Klinik Beverin
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